Pflanzen im Frühling auf dem Fischland

Hinweise zu dieser Liste mit Frühlingsblumen auf dem Fischland:

Bereits im Frühjahr kommen die ersten Touristen zu uns auf das Fischland. Vielleicht bist Du ja auch darunter und erfreust Dich über die erwachende Natur. Bei den Wanderungen stellt sich dann die Frage, was sind das für Blumen und Pflanzen am Wegesrand? Mit diesem kleinen Ratgeber möchte ich Dir die wichtigsten Pflanzen im Frühling vorstellen. Erfasst habe ich solche Pflanzen, welche im Frühling (März bis Juni) in der wilden Natur auf dem Fischland blühen. Die meisten bekannten Gartenpflanzen habe ich ausgelassen, da bekannt. 

Die Menschen auf dem Fischland freuen sich nach dem oft rauen und langen Winter ganz besonders auf die Frühlingsboten in der Natur aus mehreren Gründen:

Ende der Dunkelheit und Kälte: Der Winter an der Ostseeküste kann sehr windig, kalt und von kurzen Tagen geprägt sein. Die ersten Anzeichen des Frühlings mit mehr Sonnenstunden und steigenden Temperaturen bedeuten das Ende dieser oft als trist empfundenen Zeit.
Neues Leben und Farben: Nach der scheinbar leblosen Winterlandschaft ist das Erwachen der Natur im Frühling ein Fest für die Sinne. Die ersten zarten grünen Triebe, die bunten Blüten von Frühblühern sind ein wunderschöner Kontrast zum Grau und Braun des Winters.
Aufbruchsstimmung: Der Frühling weckt die Lebensgeister. Die Menschen sind aktiver, unternehmen mehr im Freien und genießen die wiederbelebte Natur bei Spaziergängen am Strand, Radtouren oder ersten Sonnenbädern im Strandkorb.

🌱 Frühlingserwachen auf dem Fischland mit Scharbockskraut! 🌱

 Scharbockskraut gelbe Blüten im satten Grün

Kennt ihr das Scharbockskraut? Diese kleine, goldgelb blühende Pflanze ist eine der ersten Frühlingsboten auf dem Fischland. Schon im Mittelalter wurde sie vor der Blüte (nachher giftig!!!) als Vitamin-C-Quelle geschätzt – daher auch der Name: „Scharbock“ ist ein altes Wort für Skorbut, eine Krankheit, die durch Vitamin-C-Mangel entsteht.
Da es früher kaum Möglichkeiten gab, sich frische Vitamine nach langen Wintern zu besorgen, kam es oft zu Skorbutfällen. Skorbut äußert sich zunächst unspezifisch, später treten charakteristische Symptome wie Zahnfleischbluten, punktförmige Hautblutungen, schlechte Wundheilung und Muskelschmerzen auf. Unbehandelt kann Skorbut schwerwiegende Komplikationen bis hin zum Tod verursachen.
Skorbut trat oft bei den langen Fahrten der Seeleute auf. Um sich davor zu schützen, nahmen deutsche Seeleute Sauerkraut mit, was ihnen den Spitznamen "Krauts" einbrachte. Die Engländer nahmen übrigens Zitronen- oder Limetten gegen Skorbut mit. Somit erhielten sie den Spitznamen "Limey".
Die jungen Blätter des Scharbockskrauts (vor der Blüte!) sind reich an Vitamin C und wurden daher im Frühling früher gegen Skorbut verzehrt, da sie zu den ersten Pflanzen gehörten.
Achtung: Ab der Blütezeit steigt der Gehalt an Protoanemonin, einem giftigen Stoff. Dann sollte man die Pflanze nicht mehr roh essen!!!
Da heutzutage Skorbut kein Thema mehr ist, sollte man aus Sicherheitsgründen auf das Essen von Scharbockskraut ganz verzichten und sich nur an den schönen gelben Blüten erfreuen.
Das Scharbockskraut findest Du auf dem Fischland an feuchten Standorten wie entlang von Gräben.

Scharbockskraut mehrere blühende Pflanzen Scharbockskraut unter einem Baum Scharbockskraut an einem Graben Scharbockskraut blühend

 

Entdeckung am Wegesrand: Das zarte Wilde Stiefmütterchen auf dem Fischland!

Blüte des Wilden Stiefmütterchen

Bei meinen Streifzügen durch die wunderschöne Natur des Fischlandes ist mir diese kleine Schönheit ins Auge gefallen: das Wilde Stiefmütterchen (Viola tricolor).
Mit seinen zarten, dreifarbigen Blütenblättern – einem Mix aus Violett, Gelb und Weiß – ist es ein wahrer Farbtupfer, den man oft an eher trockenen und sandigen Standorten findet. Hier auf dem Fischland fühlt es sich scheinbar besonders wohl an den Wegrändern, auf Dünen oder auch an mageren Grasstellen. Diese kleinen Überlebenskünstler bevorzugen sonnige bis halbschattige Plätze mit eher nährstoffarmen Böden.
Es ist immer wieder faszinierend, wie diese unscheinbaren Pflänzchen mit ihrer filigranen Schönheit bezaubern können und sich an scheinbar unwirtlichen Orten behaupten. Das Wilde Stiefmütterchen ist übrigens nicht nur hübsch anzusehen, sondern hat auch eine lange Geschichte als Heilpflanze. Früher wurde es bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt.

Du findest es zum Beispiel auf den Magerwiesen in der Nähe des Wustrower Windrades

Wildes Stiefmütterchen - Magerwiese in der Nähe des Wustrower Windrades Pflanze des Wildes Stiefmütterchen  Wildes Stiefmütterchen auf einer Magerwiese 

 

Leuchtend gelbe Schönheit - die Butterblume oder Löwenzahn:

Butterblumen - mit vielen gelben Blüten blühende Butterblume

Wer dieser Tage mit offenen Augen durch unsere wunderschöne Landschaft streift, dem leuchtet es an vielen Ecken (z. B. an den  Deichen) entgegen: ein strahlendes Gelb, das fast mit der Sonne wetteifert. Die Rede ist natürlich von der allseits bekannten und doch immer wieder entzückenden Butterblume bzw. Kuhblume oder Löwenzahn.

Gerade hier auf dem Fischland scheint sie sich besonders wohlzufühlen. Ob auf saftigen Küstenwiesen, an Wegrändern oder sogar in manchem Garten – ihre tief gelben Blütenköpfe bilden einen wunderschönen Kontrast zum frischen Grün und dem Blau der Ostsee im Hintergrund. Sie ist nicht nur eine Augenweide, sondern auch ein wichtiger Bestandteil unserer heimischen Flora und eine wertvolle Nahrungsquelle für viele Insekten.
Wusstet ihr, dass der Name "Butterblume" vermutlich daher rührt, dass man früher glaubte, die gelbe Farbe der Butter käme von Kühen, die viele Butterblumen gefressen haben? Auch wenn das nicht ganz stimmt, so ist die leuchtende Farbe dieser Blume doch unverkennbar!
Apropos gelb blühende Pflanzen: In anderen Teilen Mecklenburgs wird derzeit ein interessantes Experiment durchgeführt. Der Sibirische Löwenzahn (Taraxacum kok-saghyz) wird hier zu Testzwecken angebaut. Diese spezielle Löwenzahnart ist deshalb so spannend, weil ihre Wurzeln einen natürlichen Kautschuk produzieren. Wissenschaftler untersuchen, ob dieser Anbau eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Kautschukquellen darstellen könnte. Es ist faszinierend zu sehen, wie Forschung und Natur Hand in Hand gehen, um innovative Lösungen für die Zukunft zu finden.
Lasst uns also weiterhin die Schönheit der Butterblume auf dem Fischland genießen und gespannt die Entwicklungen rund um den Sibirischen Löwenzahn in Mecklenburg verfolgen! Teilt gerne Eure schönsten Butterblumen-Fotos vom Fischland in den Kommentaren!
PS: Aus den Blüten der Butterblume kann man auch eine schöne Marmelade herstellen. Mein Rezept dazu findet Ihr unter: https://bit.ly/3zXn4a3

Butterblumen am Küstenschutzdeich Butterblumen auf der Wiese Butterblumen auf einer Deichwiese

 

🌿 Entdeckung am Fischland: Der charmante Grüne Milchstern! 🌿

Gruener Milchstern - Blüte in Nahaufnahme

Habt ihr bei Euren Spaziergängen auf dem wunderschönen Fischland schon einmal diese zarten, sternförmigen Blüten entdeckt? Es handelt sich um den Grünen Milchstern (Ornithogalum umbellatum), ein bezauberndes Mitglied der Spargelgewächse.

Seinen Namen verdankt er seinen reinweißen, sternförmigen Blütenblättern mit einem markanten grünen Streifen auf der Außenseite. Dieser hübsche Frühlingsblüher schmückt derzeit viele Wiesen und Wegränder auf dem Fischland und bringt einen Hauch von Frühling in die Landschaft.

Der Grüne Milchstern ist nicht nur schön anzusehen, sondern hat auch eine interessante Geschichte. Früher wurde er in der Volksmedizin verwendet. Allerdings ist Vorsicht geboten: Die Pflanze ist giftig und sollte nicht verzehrt werden! Genießt stattdessen einfach ihren Anblick in der Natur.

Wenn ihr also das nächste Mal unterwegs seid, haltet die Augen offen nach diesen kleinen, sternförmigen Schönheiten. Sie sind ein weiterer Beweis für die vielfältige und faszinierende Flora unseres geliebten Fischlandes.

Besonders viele Grüne Milchsterne findest Du im neu gestalteten Kurwald

Gruener Milchstern - Eingang zum Kurwald Gruener Milchstern - Grüne Milchsterne auf dem Weg zum Strand Gruener Milchstern 1 Gruener Milchstern zahlreiche Blüten im Wustrower Kurpark

 

🌿 Entdecke die Schönheit am Wegesrand - den Gewöhnlichen Reiherschnabel! 🚶‍♀️

Blüten des Gewöhnlicher Reiherschnabels

Im fortgeschrittenen Frühjahr kann man an Wegrändern und Wiesen den Gewöhnlichen Reiherschnabel (Erodium cicutarium) finden.
Seine zarten, gefiederten Blätter und die kleinen, rosafarbenen Blüten sind wirklich einen zweiten Blick wert. Und wer genau hinsieht, erkennt die namensgebenden, reiherschnabelartigen Fruchtstände – ein echtes kleines Naturwunder! 🔎
Der Gewöhnliche Reiherschnabel ist eine eher anspruchslose Pflanze, die sich auf trockenen, sandigen Böden wohlfühlt. Genau solche Bedingungen findet er hier auf dem Fischland oft an Wegrändern, Dünen und Ruderalflächen.
Er hat zwar nicht viel Nektar, wird aber trotzdem von Bienen besucht. Auch Hummeln und kleine Käfer finden in den Blüten Nahrung. 

 viele Pflanzen vom Gewöhnlicher Reiherschnabel  Gewöhnlicher Reiherschnabel im Gras Gewöhnlicher Reiherschnabel in einem Rasenstück Gewoehnlicher Reiherschnabel Blütenstände

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