Der Bakelberg – Höchster Punkt auf dem Fischland
Der Bakelberg ist nicht nur eine geodätisch markierte Erhebung, sondern auch ein stiller Höhepunkt für alle, die das Fischland lieben. Mit seinen 18 Metern über dem Meeresspiegel ist er der höchste natürliche Punkt der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst, gelegen auf dem Fischland an der mecklenburgischen Ostseeküste. Was ihm an spektakulärer Höhe fehlt, macht er durch seine landschaftliche Schönheit und exponierte Lage mehr als wett.
Lage des Bakelberges und Möglichkeiten, dorthin zu gelangen
Link zur Google Navigation: https://maps.app.goo.gl/BTwW8XpLP4i26kts5
Google Pluscode: 9C72+HC Ahrenshoop
What3Words: ///benutzung.entsteht.anbindung
Parkmöglichkeit: Parkplatz in Niehagen: https://maps.app.goo.gl/J5MSzGqJ1K6YKwqD6
Sonstiges: Der Parkplatz liegt direkt an der L21. Auf ihm befindet sich auch eine Toilette. Vom Parkplatz aus führt ein Weg fast direkt zum Bakelberg. Die Entfernung beträgt etwa 1000 Meter.
Es gibt prinzipiell drei Möglichkeiten, wie Du zum Bakelberg gelangen kannst:
1. Vom Parkplatz an der L21 aus wandern oder mit dem Fahrrad fahren (rote Linie, ca. 1000 m)
Die schnellste Möglichkeit wäre auf den Parkplatz an der L21 zu fahren und von dort an zu wandern oder mit dem Fahrrad zu fahren. Sehenswert sind die Obstbäume rechts und links am Weg und ein riesengroßer Findling auf der rechten Seite. Dieser diente früher als Grenzstein.
2. Von Ostseebad Wustrow aus starten (blaue Linie, ca. 1800 m)
Du kannst von Ostseebad Wustrow aus starten. Stelle das Auto auf dem Parkplatz in der Strandstraße ab. Von dort aus mit dem Fahrrad oder zu Fuß den Weg am Strand und Hohen Ufer entlangfahren. Auf dem Weg gibt es zahlreiche Plätze mit einer tollen Aussicht auf das Meer und das Hohe Ufer. Oft stehen dort auch Bänke zum Hinsetzen.
Du fährst hier auch an den Bunkeranlagen der ehemaligen Radarstation der DDR-Grenztruppen vorbei.
3. Von Ahrenshoop aus starten (gelbe Linie, ca. 2300 m)
Wenn Du in Ahrenshoop bis oder dorthin fährst, dann stelle das Auto z. B. am Frischemarkt ab. (siehe https://maps.app.goo.gl/i2PqRMcEzeZuar6q6) Von dort aus gehe zum Strand und dann den Wanderweg oben entlang bis zum Bakelberg.
Bitte beachten: Du kannst den Bakelberg nicht direkt erreichen, wenn Du direkt am Wasser entlanggehst. Zum einen ist der Abschnitt dort wegen Abbruchgefahr gesperrt, zum anderen wird die Saisontreppe nicht mehr aufgestellt. Über die Saisontreppe war es früher möglich, direkt vom Strand aus über das Hohe Ufer zum Bakelberg zu gelangen. Da aber die Sicherheit nicht mehr gegeben ist, liegt die Saisontreppe nun geparkt auf einem Zwischenstreifen und wartet auf bessere Zeiten. Eigentlich sollte sie am Hohen Ufer bei Wustrow aufgestellt werden, aber scheinbar hat sich diese Idee zerschlagen.
Landschaftliche Besonderheit
Der Bakelberg erhebt sich im nördlichen Teil des Fischlandes, in der Nähe der Steilküste der Ostsee. Diese hohe Uferkante, die sich als geomorphologische Besonderheit entlang der Küstenlinie zieht, bietet einen atemberaubenden Blick über die Ostsee und die dahinterliegende Boddenlandschaft. Von hier aus lässt sich das Wechselspiel zwischen Meer, Licht und Himmel besonders eindrucksvoll beobachten – ein Schauspiel, das nicht nur Künstler, sondern auch Naturliebhaber seit Generationen in seinen Bann zieht.
Die unmittelbare Nähe zur Ostsee prägt das Klima und die Vegetation am Bakelberg. Der stetige Wind, die salzhaltige Luft und die Dynamik der Küstenerosion formen eine Landschaft, die sich ständig verändert und gerade deshalb so faszinierend ist.
Geodätischer Referenzpunkt
Auf dem Bakelberg befindet sich ein geodätischer Punkt, der als offizieller trigonometrischer Referenzpunkt dient. Diese Punkte sind Teil eines deutschlandweiten Vermessungsnetzes und wurden historisch zur exakten Landvermessung genutzt. Heute erinnern sie daran, wie eng Naturbeobachtung und Wissenschaft miteinander verknüpft sind. Der markante Stein auf dem Bakelberg ist nicht nur ein Vermessungspunkt, sondern auch ein beliebter Orientierungspunkt für Wanderer und Spaziergänger.
Kunst auf dem Bakelberg
Auf dem Gipfel des Bakelberges gibt es öfter auch wechselnde Kulturobjekte zu bewundern. Derzeit befindet sich dort eine Stahlskulptur von Rüdiger Preisler mit dem Namen "Das liegende Paar".
Vorher war zusätzlich der "Schreitende Paul Müller_Kaempff" von dem Künstler Moritz Götze aufgestellt. Mittlerweile wurde diese Installation aber wieder abgebaut.
Ein Naturerlebnis der besonderen Art
Die Umgebung des Bakelbergs ist Teil einer einzigartigen Küstenlandschaft in diesem Gebiet. Es ist das Hohe Ufer, dessen höchster Teil der Bakelberg ist. Dieses wurde in der letzten Eiszeit geschaffen.
In der Umgebung findest Du Wiesen, Waldstücke und große landwirtschaftlich genutzte Flächen, die nach den nachhaltigen und naturnahen Methoden eines Biobauern bewirtschaftet werden. Im Sommer stehen dort oft sehr viele Blumen wie Mohn und Kornblumen. Daher gehe bitte nicht in die Felder. Ein schönes Foto am Rand reicht ebenfalls aus.
An Tieren gibt es dort hauptsächlich Seevögel wie Möwen und Uferschwalben. Gerade die Uferschwalben finden hier am Hang des Hohen Ufers ideale Nistbedingungen. Sie graben etwa 30-80 cm lange Gänge in den Uferhang und legen dort am Ende in einer ausgepolsterten Kammer ihre Eier ab.
Ein Spaziergang entlang der Steilküste oder auf den kleinen Wegen, die sich durch das bewachsene Hinterland schlängeln, ist ein Erlebnis für alle Sinne. Das Rauschen der Wellen, der Duft von Meer und Kiefernharz, das Kreischen der Möwen und der weite Blick in alle Richtungen schaffen eine Atmosphäre der Ruhe und Weite.
Geschichtliches zum Bakelberg
Das Hohe Ufer ist eine sogenannte Stauchendmoräne, die während der letzten Eiszeit, vor mehr als 10.000 Jahren, durch das vordringende skandinavische Inlandeis gebildet wurde123. Die Gletscher schoben dabei große Mengen an Steinen, Sand und Erde vor sich her und lagerten diese am Rand des Eispanzers ab. So entstanden die für Mecklenburg-Vorpommern typischen hügeligen Landschaften, während das übrige Land meist flach blieb.
Die Hügel bestehen aus eiszeitlichen Ablagerungen wie Geschiebemergel, Lehm, Ton und Sand. In den Abbruchkanten finden sich zahlreiche Findlinge, welche die Gletscher aus dem Norden mitgebracht haben.
Nutzung durch den Menschen
Funde aus der Steinzeit belegen eine frühe Besiedlung der Küstenregion. Nach der Völkerwanderung etwa um 600 n. Chr. siedelten Slawen in der Gegend, wobei die Nahrungsgrundlage hauptsächlich aus Meeresfischen und Landwirtschaft bestand. Zahlreiche Steinzeitfunde in der Umgebung belegen dies.
Später wurde der Bakelberg ein wichtiger Aussichtspunkt für die Segelschifffahrt.
Im 2. Weltkrieg befand sich in der Nähe eine Geschützbatterie. Der Munitionsbunker für die 17 cm Granaten war unmittelbar vor dem Bakelberg und befindet sich auch noch heute dort. Eventuell findest Du ja noch das Lüftungsrohr. Mehr dazu erfährst Du auf meiner ausführlichen Webseite.
Heutzutage dient der Bakelberg vor allem als touristische Aussichtsplattform.
Gefahr für den Bakelberg
Leider ist dieses Gebiet auch einer ständigen Erosion durch die Naturgewalten wie Wind, Wasser, Frost und auch der Uferschwalben ausgesetzt. Etwa einen Meter verliert das Hohe Ufer jährlich. Zum Glück sind es bis zum Bakelberg aktuell noch etwa 172 Meter. Somit hast Du zumindest rein rechnerisch noch 172 Jahre Zeit, die Schönheit des Bakelberges zu genießen.
Es gibt eine Initiative zum Schutz des Fischlandes, welche es sich zum Ziel gemacht macht, die Schönheit dieser Umgebung noch länger zu bewahren.
Achtung: Aktuell sind große Teile der oberen Kante des Hohen Ufers und auch der Strandbereich in diesem Gebiet gesperrt. Bitte halte Dich an die Zaunbegrenzungen, denn es besteht durch Abbrüche akute Lebensgefahr!!!
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