Plätze, welche nicht mehr oder nur teilweise noch auffindbar sind
Bunker zu Beginn des Hohen Ufers - 7. TBK Wustrow
Lage der Gebäude und Bunker der 7. technischen Beobachtungskompanie Wustrow:
Koordinaten Breite: 54.360878° Länge: 12.396343°
Länge: ca. 256 Meter Breite: 32 Meter Höhe etwa 10 bis 12 Meter
Link zur Google Karte: https://goo.gl/maps/U9o2BtJyC6Uh7uCW7
Das Gebiet gehört zu Niehagen und dies wiederum zu Ahrenshoop.
Wenn man von Wustrow aus das "Hohe Ufer" oben auf dem Wanderweg oder unten am Strand erreicht, dann fallen dem Besucher alte Betonbunker und Betonklötze auf, welche zum Teil bereits im Wasser liegen. So mancher Tourist ist sich dann sicher, Bunkeranlagen aus dem 2. Weltkrieg entdeckt zu haben. Dies ist auch gar nicht so falsch, denn etwas weiter am "Hohen Ufer" entlang, gab es in der Tat Bunkeranlagen aus dem 2. Weltkrieg. Dazu findest Du mehr in meinem ausführlichen Bericht über die Geschützstellung aus dem Zweiten Weltkrieg.
Foto: Weg von Wustrow kommend in Richtung Ahrenshoop. Hier fängt das Gebiet an. Unten sieht man schon den heruntergefallenen Bunker.
Merke: Die Bunkeranlagen zu Beginn des "Hohen Ufers" in Richtung Ahrenshoop stammen nicht aus dem 2. Weltkrieg!!!
Wichtig: Immer wieder höre ich die Leute von NVA-Bunkern sprechen. Dies ist falsch. Die Grenztruppen der DDR waren nie Teil der NVA, sondern waren eine dem Ministerium für Nationale Verteidigung (MfNV) unterstehende, eigenständige militärische Formation der Bewaffneten Organe der DDR.
Geschichte der Beobachtungsstation in Ostseebad Wustrow
Gehen wir in der Geschichte zurück. Der 2. Weltkrieg war zu Ende und Deutschland bzw. die Welt in der späteren Nachkriegsordnung in zwei große Blöcke aufgespalten – den Warschauer Pakt und die NATO. Es war die Zeit des "Kalten Krieges", der aber jederzeit in einen heißen Krieg umschlagen konnte. Beide Seiten bauten an den Grenzen umfangreiche Beobachtungsanlagen, um Bewegungen des Feindes möglichst früh ausmachen zu können. Dies schafft Zeit, um im Falle eines Konfliktes möglichst schnell mit Gegenmaßnahmen reagieren zu können.
Direkt nach dem 2. Weltkrieg wurden die Differenzen und Spannungen zwischen der Sowjetunion und den westlichen Alliierten immer größer. So wurde bereits nach dem Krieg in der Sowjetischen Besatzungszone mit dem Aufbau von Beobachtungsstationen entlang der Ostseeküste begonnen, welche später nach der DDR-Gründung teilweise von DDR-Einheiten übernommen bzw. neu gebaut wurden.
In Ostseebad Wustrow wurde zu diesem Zweck die KBS (Küstenbeobachtungsstation) eingerichtet. Der Aufbau erfolgte Mitte/Ende der 1950er-Jahre. Der Standort wurde von den sowjetischen Beratern ausgewählt. Eine große Hilfe sind hier die Erinnerungen des Korv. Kptn. a. D. Werner Barz. Dieser wurde als junger Offizier zum 1. November 1957 nach Ostseebad Wustrow auf dem Fischland versetzt. Die Arbeiten zur Errichtung der Signalstelle hatten zu diesem Zeitpunkt bereits begonnen. Das "Hohe Ufer" bot hervorragende Möglichkeiten zu visuellen Luft- und Seebeobachtung. Zuvor hatte wohl ein Beobachtungsturm in der Nähe der damaligen Nebelstation diese Aufgabe übernommen. Zumindest ist er an der Bushaltestelle Nebelstation damals ausgestiegen und hat schon von Weitem den hohen Signalturm am Leuchtturm gesehen. Laut dem Buch "Leuchtfeuer- und Nebelsignalstation Wustrow/Fischland" muss es sich hierbei um die am 9.12.1952 errichtete Sturmsignalstelle Wustrow gehandelt haben. Diese hatte einen ca. 50 Meter hohe weißen Sturmsignalmast aus Holz mit Rah und Gaffel für erweiterte Tag- und Nachtsignale. Der Mast wurde 1974 stillgelegt und erst 1980 dann demontiert.
Der junge Werner Barz übernahm also die Bauaufsicht über die neu zu schaffende Armee Signalstation, welche aber nicht am Leuchtturm, sondern am Hohen über zwischen Ostseebad Wustrow und Ahrenshoop lag. Er berichtet übrigens auch von Bunkerresten der Küstenartilleriestellung Althagen aus dem 2. Weltkrieg in nordwestlicher Richtung.
Bei seiner Ankunft fand er zwei kleine Betonbunker im Rohbau, den großen FuM-Bunker mit 1 Meter hohen Seitenwänden und die Fundamente des Unterkunfts-/Versorgungsgebäudes vor. Die Bauunterlagen waren in der Baubaracke einsehbar. Das Objekt wurde als "Gemüselager" bezeichnet.
Auch die Alliierten wurden auf die Bauarbeiten aufmerksam. Zum Ende November 1957 kamen Uniformierte von der britischen Militärmission (Militärverbindungsmission) und fotografierten den Stand der Bauarbeiten. Die durften das, denn nach dem 2. Weltkrieg durften in anderen Besatzungszonen Kontrollfahrten durchgeführt werden.
September 1958 wurde die Technik geliefert. Dabei wurde von Herrn Barz festgestellt, dass das Vorhängeschloss erbrochen und der Inhalt auf der Baustelle verteilt wurde. Besonders haben sich die Vorgesetzten nicht über seine Meldung interessiert, dafür kurioserweise für die astlosen sibirischen Bretter der russischen FuM-Station "Lot M". Später erfuhr Herr Barz, dass der Kapitänleutnant vom Kommando die Bretter für den Bau seines Bungalows benötigte.
Die 7. technische Beobachtungskompanie war dem Grenzbataillon 3 (GB-3) und diese wiederum war der Grenzbrigade Küste (GBK) unterstellt, welche die Seegrenze überwachte.
Technische Ausstattung der siebenten TBK Wustrow:
Taktische Nummer: 70 Codename: Stehlampe
- Lot "M"
- BWRX 12A bis 1985
- MR-10
- Funkmeßanlage NUR-23 Nogat
- Bisan 8
- Nickel "K" Freund-Feind Kennanlage, davor Gerätetyp "Fakel"
- sowjetische Funkanlage R609/619
- sowjetische Funkanlage R617 - vor Einführung war der Sender FK 50 im Einsatz
- Wärmepeilgerät Astra 2
Die technischen Geräte im Einzelnen:
FuM (Funkmess)Seeraumbeobachtungsstation Station Lot "M": Zur Aufklärung von Überwasserseezielen und tieffliegenden Flugzeugen
- Einführung ab 1958
- Antennenumdrehung pro Minute: 6
- Antennenöffnungswinkel horizontal: 3 Grad
- Antennenöffnungswinkel vertikal: 8+2 Grad
- Wellenlänge: 10 cm
- Sendefrequenz: 3000+/-20MHz
- Impulsfolgefrequenz: 427Hz
- Impulsbreite: 1 Microsekunde
- Impulsleistung: 130KW
- Zwischenfrequenz: 30MHz
- ZF-Bandbreite: 2MHz
- Empfängerempfindlichkeit: 2x10 hoch- 12W
- Reichweite: 175 sm
- Tiefen-/Radialauflösung: 150 m
- NATO-Bezeichnung: LOW SIEVE
weitere Infos zu dieser Anlage
Funkmessanlage BWR-X12A bis 1985 im Einsatz: Entwickelt als Boden-Wetterradar – verwendet zur Aufklärung von Überwasserzielen
- Einführung ab 1966
- Antennenumdrehung pro Minute: 6
- Antennenöffnungswinkel horizontal: 0,65 Grad
- Antennenöffnungswinkel vertikal: 1,7 Grad
- Antennengewinn: 43 dB
- Strahlschwenkung/Elevation: -2 bis + 20 Grad
- Wellenlänge: 3,2 cm
- Sendefrequenz: 9375 +/-20MHz
- Impulsfolgefrequenz: 427Hz bzw. 854Hz
- Impulsbreite: 2 bis 0,5 Microsekunden
- Impulsleistung: 40KW
- Zwischenfrequenz: 35MHz
- ZF-Bandbreite: 1MHz
- ZF-Verstärkungsregelung: 0 bis 40 dB
- Empfängerempfindlichkeit: 1,3x10 hoch- 13W
- Reichweite: 140 sm
- Tiefen-/Radialauflösung: 75 m
- Polarisation: Zirkular/Linear
- NATO-Bezeichnung: BWR-X12A
weitere Infos zu dieser Anlage
stationäre Funkmessanlage MR-10 zur Ortung von Überwasserzielen, baugleich mit der mobilen Funkmessanlage "Mys":
- Einführung ab 1974
- Antennenumdrehung pro Minute: 6
- Sektorbeobachtung: 20 - 300 Grad
- Handsteuerung der Antenne: ja
- Antennenöffnungswinkel horizontal: 0,7 - 0,85 Grad
- Antennenöffnungswinkel vertikal: 2,0 - 2,2 Grad
- Antennengewinn: 41 dB
- Verstärkungsfaktor der Antenne: 13000 - 14000/~41dB
- Wellenlänge: 3 cm
- Sendefrequenz: Arbeitswelle 9400 MHz, Reserve: 9514, 9194, 9304, 9654, 9584 MHz
- Impulsfolgefrequenz: 100, 250, 500 kbl = 1205 Hz; 1000 kbl = 604 Hz
- Impulsbreite: 0,28 Microsekunden
- Impulsleistung: 150KW
- Zwischenfrequenz: 60 MHz
- ZF-Bandbreite: keine Angaben
- ZF-Verstärkungsregelung: ja, keine Angaben
- Empfängerempfindlichkeit: 3x10 hoch- 12W
- Reichweite: 160 sm
- Tiefen-/Radialauflösung: 42 m
- Polarisation: Vertikal
- Feinsichtgerät: bei E=20Kbl/18 Grad
- NATO-Bezeichnung: SHEET BEND
Wärmepeilstation "Astra 2"
Hersteller: sowjetisch
habe dazu derzeit leider keine weiteren Informationen
Funkmeßanlage NUR-23, Nogat
- ab 1989
Auf der Seite ddr-grenztruppen.de habe ich die folgenden Informationen gefunden:
Strukturen01.03.1963 - 30.11.1971 Küstenbeobachtung VM - Flottille
01.12.1971 - 30.03.1989 7.Technische Beobachtungskompanie GBrK
01.04.1990 - 02.10.1990 7.Technische Beobachtungskompanie TBB18
1957/59: Bau der beiden 2x2 m Bunker für die Wärmepeilanlage,der zweite später Sender FuM-Anlage.
1977: Signalturm große Bunker wurden aufgegeben.
1984: Neubau der Unterkunft und B-Turm, 1987 Abriss der alten Unterkunft - und dem Führungspunkt mit B-Turm.
1989/90: Aufgabe des Standortes durch Küstenabbruch.
Auf der Webseite www.vierte-flottille.de habe ich noch gefunden, dass Code/Tarnname für die 7. TBeKo "Stehlampe 87" war.
Früher als Kind bzw. Schüler waren wir auch mal dort eingeladen. Die Soldaten (damals alles junge Männer) hatten sich viel Mühe gegeben und Kuchen gebacken - schwarz/weißer Marmorkuchen. Dieser war eigentlich gut gelungen, nur hatten sie etwas viel Kakao genommen, wodurch der Kuchen etwas streng schmeckte. Kakao war ja bei uns in der DDR auch Mangelware und da hatten sie es wohl etwas zu gut gemeint.
An sehr viel kann ich mich ansonsten nicht erinnern. Aber auf jeden Fall durften wir auch in einen der Bunker hinein und den Soldaten bei der Arbeit zusehen. Alles war arg eng und durch die Messgeräte sehr warm. Die Geräte arbeiteten ja noch mit Röhrentechnik und erwärmten sich dementsprechend sehr stark.
Ansonsten gab es mehrere große Radarantennen, welche sich horizontal drehten oder vertikal wippten. Damit sie nicht umfielen, waren sie mit großen Stahlseilen in Betonblöcken verankert.
Die Bauweise der Bunker war recht einfach und ich bezweifele, dass die auch nur einen kleinen Angriff ausgehalten hätten.
Das Gebiet um die Radarstation (wie sie von uns genannt wurde) war durch einen hohen Drahtzaun abgesperrt, jedoch konnte man doch recht dicht heran. Allerdings befanden sich dort Hunde, welche dann auch recht böse bellten. Auch unten am "Hohen Ufer" konnte man durchgängig gehen.
Zaun um die Radarstation und Hundezwinger 7. TBK Wustrow, mit freundlicher Genehmigung von Thomas Hering aus Thüringen
Fotografieren war allerdings verboten! Deshalb habe ich leider auch keine Aufnahmen davon. Das Problem war nämlich, dass man ja damals noch keine Digitalkameras hatte und alle Negative zum Entwickeln zum Fotografen bringen musste. Dort wurden sie per Hand entwickelt. Hätte dieser Fotos von der Radarstation gesehen, dann hätte es sein können, dass die Stasi vor der Tür steht und wenn man dann noch irgendwo einen Verwandten im Westen hatte, dann war es für die klar eine Agententätigkeit. Also habe ich das lieber sein lassen. Auf einigen Aufnahmen ist sie aber in der Ferne zu sehen. Die beiden folgenden Aufnahmen wurden in den 70-ziger Jahren gemacht. Die Radarstation habe ich mit einem roten Pfeil gekennzeichnet. Der weiße Turm gehört nicht dazu, das ist ein Rettungsturm für Badende gewesen.
Bildquelle: Frank Beyrodt
Die beiden Beobachtungstürme - Bild mit freundlicher Genehmigung von Thomas Hering aus Thüringen
Bei der Auswahl der Lage der Beobachtungseinrichtung auf dem Hohen Ufer hatte man damals wohl nicht bedacht, dass die Erosion durch das Wasser, den Wind und den Frost recht schnell voranschreiten könnte. Im Durchschnitt gehen etwa 100 cm pro Jahr vom "Hohen Ufer" an die Ostsee verloren. In manchen Jahren können es aber auch Abbrüche von mehreren Metern sein. Mit diesem Problem hatte auch die Beobachtungsanlage in Ostseebad Wustrow zu kämpfen. Bereits Ende der 70er-Jahre musste der Versorgungsbau und der Signalturm der Variante 2 zurückverlegt werden. Der Beobachtungsturm wurde durch die Variante 3 ersetzt.
Kurz vor der Wiedervereinigung begannen bereits Teile der Anlage vom "Hohen Ufer" abzustürzen. Deshalb wurde die Anlage ein Stück zurückgesetzt. Außerdem wurde weiter landeinwärts auf dem Feld eine große rechteckige Kaserne (Versorgungsgebäude) als Plattenbau errichtet (siehe Foto).
Bildquelle: https://www.geoportal-mv.de/
Nach der Wiedervereinigung wurde die Kaserne abgerissen und die technischen Anlagen zurückgebaut bzw. entmilitarisiert. Von der Radarstation sind nur die Betonfundamente und Bunker geblieben.
In diesen waren anfangs noch ein wenig Schaltungstechnik enthalten, welche jedoch später von Kabeldieben, Vandalen oder Andenkensammlern abgebaut oder zerstört wurden. Zudem wurden die Bunker als Toilette missbraucht.
Weg von Wustrow aus in Richtung Ahrenshoop. Zuerst auf dem Deich entlang, dann am hohen Ufer. Der Weg kann auch mit dem Fahrrad gut befahren werden. Rechts davon ist auch eine Straße. Sobald diese nach rechts abbiegt, muss man geradeaus weiter fahren (aber nicht ins Wasser ;-). Nun sieht man dann schon den abgestürzten Bunker und die noch verbliebenen Anlagen als Hügel.
Alternativ kann man auch mit dem Auto oder Fahrrad die L21 Richtung Ahrenshoop fahren. Auf der linken Seite gibt es dann einen Parkplatz, auf dem man das Auto abstellen kann. Dann führt ein breiter Plattenweg direkt zum "Hohen Ufer". Rechts kommt dann noch ein sehenswerter sehr großer Findling, der wohl als Grenzstein zu Niehagen hin fungierte. Diese wurden früher gerne mal umgesetzt, was bei der Größe schwerfallen dürfte. Die Straße endet an einem Plateau aus Beton. Hier finden auch gelegentlich Konzerte statt. Bitte aufpassen, da das Ende direkt in den Abgrund führt. Oftmals hängt die Abbruchkante über. Also besser das Selfie ein Stück davor machen. Mittlerweile ist das Plateau gesperrt.
Auf dem Plateau nach links wenden und man ist direkt da.
Man kann, wenn das Wetter günstig ist und die See nicht zu hoch, auch unten am Strand lang zu dem Gebiet wandern. Am besten in Wustrow an der Seebrücke beginnen und dann immer den Strand lang gehen. Rechts wird es immer bergiger und dann sieht man auch schon den heruntergefallenen Bunker liegen. Auf den oberen Fotos liegt er noch unmittelbar am Strand, mittlerweile schon recht weit im Wasser. Aber nicht der Bunker wandert, sondern das Hohe Ufer verliert jedes Jahr etwa 1 bis 1,50 Meter Land an die Ostsee und so "wandert" der Bunker immer weiter seewärts.
Vorsicht: Es können sich weitere Teile oben lösen und Sie erschlagen!!!
Ein Stück hinter dem Bunker gab es eine Saisontreppe, auf der man nach oben auf das Hohe Ufer gelangte. Derzeit ist sie aber nicht aufgestellt und liegt oben etwa in Höhe des Bakelberges.
Was gibt es oben zu sehen? Die unterirdischen Teile der Anlage, soweit sie noch nicht ins Wasser gefallen sind. Vorsicht bei der Erkundung, denn man kann sich an scharfkantigen Teilen verletzen. Im Wesentlichen sieht man die Plattformen, auf denen die Türme oder die Radaranlagen befestigt waren und die Betonklötze, welche den Abspannseilen als Halterung dienten. Direkt unter den Radaranlagen befand sich immer ein kleiner Bunker mit der dazugehörigen Technik, an denen die Soldaten arbeiteten. Von dieser Technik ist nichts übrig geblieben, sodass die Räume leer sind.
Von unten kann man in der Lehmwand des Hohen Ufers oft noch Kabel oder Rohre herunterhängen sehen.
Hier ist noch ein Video, was ich bei YouTube gefunden habe (Ist aber nicht von mir!), was recht gut den Zustand im Inneren zeigt. Der Hinweis mit den Wehrmachtbunkern ist allerdings falsch. Die waren etwas weiter Richtung Ahrenshoop. Das alte Bild davon stimmt aber. In denen habe ich als Kind noch gespielt. Diese waren aber gesprengt. Mehr dazu in meinem Beitrag über die Bunker des 2. Weltkrieges in Althagen.
Bilder der ehemaligen Anlage von Juni 2020:
Hauptbunkeranlage
Update vom Februar 2024 - Hauptbunker abgestürzt:
In der Nacht von zum 18. Februar ist die Hauptbunkeranlage vom Hohen Ufer heruntergerutscht. Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass bis zum Absturz noch mindestens zwei Jahre Zeit sind. Jedoch haben die vielen Stürme und der starke Regen der vorangegangenen Monate den Untergrund dermaßen unterhöhlt und durchfeuchtet, dass es schon früher zum Absturz kam. Glücklicherweise befanden sich zu dieser Zeit keine Menschen in der Nähe. Der Strandbereich und der obere Teil des Hohen Ufers sind ja schon längere Zeit für Besucher gesperrt.
Die Besichtigung ist möglich, wenn man unten am Strand bis zum Warnschild geht. Zum Fotografieren ist ein gutes Zoomobjektiv erforderlich.
Hier noch ein schönes Drohnenvideo von Dirk Krohn:
Im März 2024 wurde eine Lösung durch die Behörden und das Ostseebad Ahrenshoop zum abgestürzten Bunker gefunden.
Küstenschutz: Der Bunker soll nun zum Küstenschutz beitragen, indem er als Wellenbrecher dient, wobei landseitige Verbindungen gekappt und Absperrungen erweitert werden.
Zeitzeugenberichte zur 7. TBK Wustrow:
Zitat: "Die Bunker gehörten zu einer Küstenbeobachtungsstelle der Seestreitkräfte, später Volksmarine der ehem. DDR. Habe dort von 1959 bis 62 als Signalgast gedient. Der kleine Bunker liegt am weitesten im Wasser, beherbergte eine Wärmepeilanlage. (diente uns als Fotolabor). In dem anderen war eine Funkpeilanlage untergebracht. Auf dem Hauptbunker war die Radaranlage auf einem Gittermast. Deswegen die Ösen für die Stahlseile zur Halterung des Mastes. In diesem Bunker war auch die Funkstation untergebracht. Für einen Konfliktfall war in diesem Bunker auch Notverpflegung und Sanitäreinrichtungen. Die Bunker wurden errichtet, bevor wir auf die Dienststelle kamen. Sind also keine Relikte des 2.WK. Weiter vorgelagert war eine Flakstellung der Küstenbatterie aus dem 2.WK. das haben wir auch nur dadurch erfahren, weil wir am Strand Granaten gefunden haben. Da hat der Munitionsbergungsdienst auf unseren Hinweis tagelang Granaten aus dem Sand gebuddelt. Wenn Ihr noch Fragen habt, bitte."
Quelle: wowi-42 auf Schatzsucher.de Forum
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Quellenverzeichnis:
Vielen Dank für die Bewertung dieses Beitrags.- Details
- Geschrieben von Gero Kurtz
- Kategorie: Lost Places
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